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Gestüt Sonnental



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 Asti mit Nyara ox und Rising Sun's Antar ibn Hatal ÄV
Asti Offline



Beiträge: 2

01.08.2007 07:47
[1] Kennenlernen mit Nyara ox Antworten

Heute war es endlich so weit. Heute sollte der Betrieb auf Gestüt Sonnental, das ich zusammen mit Raffi aufgebaut hatte, endlich beginnen. Ich hatte meinen Wecker auf 7 Uhr gestellt und sprang nun etwas verschlafen aus meinem Bett. Nachdem ich gefrühstückt und geduscht hatte suchte ich mir meine neue Reithose und die neuen Chaps aus meinem Schrank. Dann suchte ich mir ein T-Shirt heraus, wobei meine Wahl auf ein schwarzes ‚Avril Lavigne’ T-Shirt mit weißer Aufschrift und weißem Foto der Sängerin fiel. Dann suchte ich noch schnell die Schlüssel von meinem neuen Auto und packte ein paar Leckerlis für die ersten Pferde ein. Dann schloss ich die Haustür hinter mir und verließ um drei Viertel acht mein neues zu Hause.

Mit dem Auto brauchte ich gute 15 Minuten zum Hof. Als ich dort ankam, einparkte und ausstieg erwartete mich Raffi schon ungeduldig. „Hallo Asti! Heute werden wir Stress ohne Ende haben. Um halb 9 kommt Princess und um drei Viertel deine Nyara. Dann kommen um 10:15 Uhr drei Verkaufspferde. Zwei Stuten, die beiden Haflinger, und ein Wallach, Morgenstern. Um halb 11 kommen zwei Problempferde und zwei Verkaufshengste, Phönix und Come on. Um 11 kommen dann noch drei Zuchtstuten und zwei Deckhengste. Dann ist bis um 1 Uhr Pause. Wer dann noch kommt sag ich dir nachher. Wir müssen jetzt Mal die Boxen einstreuen. Du die von Nyara und den Verkaufspferden, ich alle anderen. An die Arbeit, um halb 9 muss das erledigt sein, weil das dann mit den Pferden nur mehr Stress pur ist.“, begrüßte sie mich sofort mit einer Unmenge Informationen und ich lachte, „Komm schon Raffi, das schaffen wir schon! Ich wünsche dir übrigens auch einen wunderschönen guten Morgen!“ Dann lief ich in den Innenstall für alle und streute eine Box mitsamt Paddock gut ein, bevor ich weiter in den Verkaufspferdestall lief und gleich 10 Boxen gut einstreute, da ich noch genügend Zeit hatte. Als ich mit der 10. Box fertig war, ging ich wieder hinaus auf den Hof. Es war gerade 1 Minute vor halb 9. Raffi wartete schon ungeduldig. „Ich hab gleich mehr Boxen eingestreut.“, erklärte ich und ging in die Sattelkammer, nahm dort einige der neuen Halfter und hängte sie an die Türen der Verkaufspferdeboxen. Dann guckte ich auf die Uhr und erschrak, denn es war schon fast 8 Uhr 45. Ich rannte mit einem roten Halfter und einem roten Strick ins Büro, füllte dort einen Scheck aus und stellte mich in die Einfahrt. Noch zwei Minuten tauchte dort auch schon ein Pferdetransporter auf. Ich war nervös. Gleich würde ich mein neues Pferd, die Vollblutaraberschimmelstute Nyara ox zum ersten Mal sehen. Genannt wurde sie zwar nur Nyara, da das ox für das Vollblutaraber stand und ich wollte ihr noch zusätzlich einen netten Spitznamen geben. „Guten Tag! Ich bin vom Gestüt Oberreither, Sie haben bei uns ein Pferd gekauft, oder irre ich mich?“, sprach mich da ein hochnäsiger Mann im Butleranzug an. „Genau“, gab ich ebenso hochnäsig und herablassend zurück, „Hier ist der Scheck. Öffnen sie die Rampe!“ Der Mann tat wie ihm geheißen und meinte, „Holen Sie sie selbst heraus, sie ist etwas zu temperamentvoll, meiner Meinung nach!“ Ich grinste und nickte. Dann nahm ich Halfter und Strick etwas fester in die Hand und ging mit heftig klopfendem Herzen in den Transporter zu Nyara, die furchtbar aufgeregt war und nervös mit dem Huf gegen die Wand klopfte. „Hallo Nyara!“, flüsterte ich mit einer leisen, vor Aufregung heiseren Stimme und die Stute spitzte sofort aufmerksam die Ohren. „Hallo Süße!“, erklärte ich ihr, „Ab jetzt lebst du auf Gestüt Sonnental. Hier wird es dir sicher gefallen.“ Nyara schnaubte zustimmend und ich zog ihr das neue Halfter über den Kopf und hakte den Führstrick ein. Ich zog sanft daran und Nyara ging sicher und ruhig rückwärts aus dem Transporter raus, wie als hätte sie nie etwas anderes gemacht. „So ist es brav, meine Gute. Komm ich zeige dir dein neues zu Hause.“ Dem Mann nickte ich leicht zu und er sprang erleichtert in den Transporter und raste davon. „Tz, solche Leute haben wir hier echt nicht nötig. Die können mir gestohlen bleiben!“, murmelte ich während ich Nyara zu ihrer neuen Box führte. Dort streichelte ich sie noch ein wenig und gab ihr eine Karotte. Dann ging ich zu Raffi, die schon ungeduldig auf die drei Verkaufspferde wartete. „Kommst du alleine klar?“, fragte ich sie und ging ins Büro, wo ich mich an den Schreibtisch setzte und mir die Hofkasse ansah. „Jetzt fehlen nur mehr die Einnahmen. Ausgaben haben wir schon mehr als genug.“, murmelte ich vor mich hin. Später kümmerte ich mich um die ankommenden Zuchtpferde, da ich jetzt ja auch teilweise für sie verantwortlich war. Und schließlich, nach viel Aufregung und viel Stress war endlich die lang ersehnte Pause, in der keine Pferde ankommen sollten. Ich überlegte nicht lange und ging zu Nyara. Ich begrüßte meine Stute und betrat ihre Box. Ich streichelte sei und genau in diesem Augenblick öffnete sich die Stalltür von neuem. Ich guckte erstaunt als nicht, wie ich erwartet hatte, Raffi sondern zwei Männer in dunklen Anzügen hereinkamen. „Oh Mann, was ist jetzt schon wieder los? Hat hier denn keiner fünf Minuten frei?“, schoss es mir durch den Kopf als ich die beiden direkt auf mich zukommen sah. „Guten Tag. Sind Sie … ähm … Asti?“, begann der eine und streckte mir die Hand hin. „Hallo! Ja, die bin ich. Was gibt’s?“, fragte ich zurück. „Wir sind von der PFERD WELS, Sie wissen schon, die Pferdemesse. Mein Name ist Gerald Maier und das ist mein Kollege Jürgen Kron. Wir haben uns schon bei Raffi angemeldet um uns Ihren Hof anzusehen.“, erklärte Herr Maier. „Oh ja. Leider sind heute erst wenige Pferde eingetroffen. Darf ich vorstellen. Hier Nyara, meine Stute. Gegenüber steht Raffis Stute Princess. Mein Hengstfohlen Rising Sun’s Antar ibn Hatal ÄV, ein ägyptischer Araber, kommt erst morgen an. Wollen Sie die anderen Pferde auch noch sehen?“, fragte ich. „Nein“, räusperte sich Herr Kron, „Ich meine wir sind hier um Sie um etwas zu bitten oder eher einzuladen. Wir laden Sie hiermit ein an der Arabershow und bei einer Rassenvorführung im Showring und einer im Turnierzelt, eine kleine Dressuraufgabe und eine kleine Springaufgabe, teilzunehmen. Haben Sie Interesse?“ „Klar. Ich bin dabei. Die Messe ist ja erst in drei Wochen. Bis dahin sind Nyara und ich schon ein Team, hoffe ich.“, meinte ich und wir besiegelten das per Handschlag, wie das im Pferdehandel nun Mal so üblich war. „Na dann. Die Unterlagen schicken wir Ihnen mitsamt den Informationen in den nächsten Tagen vorbei. Wiedersehen!“, erklärte Herr Kron und die beiden zogen wieder ab. „Weiß du Nya, unsere Turniererfolge können beginnen.“, erklärte ich der aufmerksamen Stute neben mir und hatte in diesem Moment den idealen Spitznamen für sie gefunden. Nya! „So jetzt beginnt unsere gemeinsame Zukunft.“, meinte ich zu Nya und zog sanft am Führstrick. Sofort folgte sie mir. Ich führte Nya zum Putzplatz und band sie fest. „Asti! Notfall! Kannst du bitte die Boxen im gesamten Verkaufspferdestall einstreuen? Heute Nachmittag kommen ALLE Verkaufspferde!“, rief Raffi genau in diesem Augenblick und ich machte mich seufzend an die Arbeit. Dafür führte Raffi Nya zurück in ihre Box.

Nach drei Stunden harter Arbeit hatte ich es geschafft, gerade rechtzeitig, denn in diesem Augenblick kamen Raffi, zwei junge Männer und zwei Mädchen mit je zwei Pferden an. Ich hingegen ging ins Reiterstübchen und holte das Scheckbuch hervor, während ich eine Cola gierig austrank. Nachdem ich den Scheck ausgefüllt hatte, ging ich wieder zu Nya und holte sie aus ihrer Box. Ich führte sie wieder zum Putzplatz und band sie fest. Jetzt konnte ich mich endlich um sie kümmern. Ich holte schnell die Putzbox, die roten Bandagen und die neue rote Stalldecke aus der Sattelkammer, in der es nach frischem Leder roch. Ich stellte alles neben Nya ab und begann sie zu putzen.

Da Nya ziemlich sauber war, brauchte ich gerade Mal eine halbe Stunde. Dann legte ich Nya die Bandagen an und holte die Longe. Mir war eine Idee gekommen, wie ich mich gut mit der Stute vertraut machen konnte. Kein Spaziergang sondern ein Join-Up. Ich band Nya los und führte sie in den neuen Roundpen den ich als Erste benutzte. „Du und ich, wir werden uns jetzt ein wenig mehr anfreunden!“, flüsterte ich Nya zu und rieb ihr den Kopf. Ich schnallte die Longe wieder aus, trat einen Schritt zurück und gab ihr mit dem Ende der Longe einen sanften Schlag auf die Hinterhand. „Los geht’s!“
Nya schnaubte überrascht und sprang zur Seite. Ich schnalzte mit der Zunge und schwang die Longe in ihre Richtung. Nya begann im Kreis zu traben. Als ich sie weiter antrieb, verfiel sie in einen leichten Galopp. Ich hielt sie in Bewegung, indem ich jedes Mal, wenn Nya langsamer wurde, erneut mit der Zunge schnalzte und die Longe in ihre Richtung schwang. Ich wusste, dass ich Nyas Vertrauen gewinnen musste um eine schöne gemeinsame Zukunft zu haben. Deshalb wollte ich ihr zeigen, dass ich ihr zuhörte und sie verstand. Eine Verbindung herstellen – Join-Up war die exakte Bezeichnung dieser Trainingsmethode in der freien Arbeit, der Arbeit ohne Longe. Ich hatte einmal eine Show von Monty Roberts, dem Pferdeflüsterer besucht und ihm dabei ganz genau zugesehen, aber es war das erste Mal, dass ich es ganz alleine probierte. Ich atmete tief ein und konzentrierte mich wieder auf Nya. Mein Blick fixierte ihre Augen, meine Schultern befanden sich auf einer Höhe mit Nyas Kopf, und ich dirigierte sie durch den Ring. Nach sechs Runden ließ ich sie langsamer werden, und indem ich meine linke Schulter drehte, gab ich ihr eine Chance, die Richtung zu wechseln. Dabei beobachtete ich ihr inneres Ohr. Nya bewegte sich nicht mehr vor und zurück, sondern hielt es auf mich ausgerichtet. Jetzt wusste ich, dass ich Nyas ganze Aufmerksamkeit hatte. Schließlich nickte sie mit dem Kopf und begann Kaubewegungen zu machen. Ich klatschte mit der Longe und ließ Nya noch eine Weile weitergaloppieren. Dann endlich gab Nya mir das Signal, auf das ich gewartet hatte – Sie streckte den Hals uns senkte den Kopf, bis er beinahe den Boden berührte. Ich fühlte einen freudigen Schauer, der mir über den Rücken lief. Ich senkte die Augen und wickelte die Longe auf, dabei stand ich im rechten Winkel zu dem Pferd. Nya wurde langsamer. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass sie stehen blieb und mich beobachtete. Ich hielt die Luft an – und atmete erleichtert aus, als Nya auf mich zulief. Bei mir angekommen, reckte sie mir die Nüstern entgegen und gab mir einen freundlichen Stups auf die Schulter und schnaubte dabei leise. Ich rieb Nya zwischen den Augen und fühlte mich wie elektrisiert. Das Join-Up hatte tatsächlich funktioniert. Indem Nya zu mir in die Mitte gekommen war, hatte sie gezeigt, dass sie mir vertraute. Um den Erfolg zu testen lief ich ein Stück vor ihr her. Nya folgte mir. Ich rannte ein wenig durch den Roundpen und Nya folgte mir auf Schritt und Tritt.

Ich gab ihr ein Leckerli und hakte die Longe wieder ein. Dann ging ich auf den Putzplatz und nahm Nya die Decke und die Bandagen ab. Dann führte ich sie auf die Weide und begrüßte die neuen Verkaufspferde. Schließlich fütterten Raffi und ich noch schnell alle Pferde und ich fuhr nach Hause um mich von dem stressigen Tag zu erholen und um fit genug für morgen zu sein.


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